Veranstaltung: | Mitgliederversammlung Listenwahl |
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Tagesordnungspunkt: | 4. Wahl der Kandidat*innenliste für die Kommunal-/Stadtratswahl am 26. Mai 2019 |
Antragsteller*in: | Jasper Robeck |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 21.02.2019, 19:20 |
B22: Jasper Robeck - Bewerbung für Listenplatz 4
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
mein Name ist Jasper Robeck und ich bewerbe mich auf den 4. Listenplatz für die Stadtratswahlen.
Ich bin vor über einem Jahr aus der großen Stadt Berlin ins schöne Erfurt gezogen. Mir war es immer wichtig in einer überschaubaren und persönlichen Stadt zu leben, da ich eine Verbindung mit Menschen und Stadt suche. Schnell habe ich auch Erfurts hässliche Fratzen kennen gelernt. Ob soziale Segregation, antidemokratische Einstellungen oder verschiedene Diskriminierungsformen, fast täglich kann man die gesellschaftliche Spaltung beobachten. Als Antifaschist war es eine neue Erfahrung für mich, in Erfurt auf der demokratischen Seite, gegenüber Rassist*innen, Moscheegegner*innen oder der AfD bei Demonstrationen deutlich unterlegen zu sein.
Statt mich einschüchtern zu lassen oder zu resignieren, setzte ich mich für eine weltoffene Gesellschaft ein. Seit ich hier in Erfurt bin, war ich erst bei „Anker“, einem Projekt zur Unterstützung Geflüchteter, aktiv, dann beim Netzwerk für Demokratie und Courage als Teamer für Schulprojekttage. Als Sprecher der Grünen Jugend Erfurt durfte ich Protest, Bildungsarbeit und viele Veranstaltungen für eine offene Gesellschaft und eine lebenswerte Stadt organisieren. Ich bin froh über das Privileg, eine Stimme für junge Menschen sein zu können, welche den Status Quo nicht akzeptieren, ob bei Geschlechtergerechtigkeit oder beim Klimawandel.
Mit meiner Kandidatur für den Stadtrat möchte ich also Politik für junge Menschen gestalteten, um für Freiräume zu streiten oder die Nordhäuserstraße für Fahrradfahrer*innen und pendelnde Studis sicherer zu machen. Den Kommunalen Hochschul- und Studierendenbeirat, in dem ich zurzeit die Stadtratsfraktion vertrete, möchte ich als echtes Sprechrohr der Erfurter Studierenden etablieren. Vor allem aber möchte ich Erfurts Stadtentwicklung begleiten. Ob mit einem kritischen Auge auf die BUGA, einem innovativen ÖPNV-Konzept, für Erhalt und Ausbau von Grünflächen und Stadtbäumen, präventiven Sicherheitskonzepten oder sozialverträglicher Wohnraumpolitik. Diese verschiedenen Punkte vereint eins: Sie dienen allen Erfurter*innen, denn der Zugang zur Stadt ist eine Gerechtigkeitsfrage.
Ich stehe zum „Recht auf Stadt“. Auch bei bereits starker sozialer Segregation sind viele Menschen gemäß der städtischen Mietpreisentwicklung von Verdrängung bedroht. Aufgrund ihrer Folgen ist Verdrängung die soziale Höchststrafe unserer Gesellschaft. Verdrängung bedeutet den Verlust sozialer Sicherungsnetzwerke, Zerschlagung (identitätsstiftender) Subkulturen und des sozialen Umfelds. Dazu kommen längere Anfahrtswege, weniger vielfältige Einkaufsmöglichkeiten oder geringere kulturelle Angebote. Es ist mehr als nur ein Stigma, seine Wurzeln in Außenbezirken zu schlagen, daraus resultieren Alltagsdiskriminierung und geringere Lebenschancen. Übertrittsqouten von Schüler*innen aus ärmeren Stadtteilen aufs Gymnasium sind nachweislich geringer. Chancengerechtigkeit darf kein leeres Versprechen sein, deshalb muss die Stadt als aktiver Player gemeinwohlorientierte Wohnraumpolitik gestalten.
Ich möchte einen Beitrag dazu leisten die Lebensqualität aller Erfurter*innen zu verbessern. Auch wenn im Stadtrat nicht an den großen politischen Zeitfragen gedreht wird, so kann Erfurt ganz nach dem Motto „think global – act local“ seinen Beitrag beispielsweise zum Klimaschutz leisten, wenn Flächenversiegelung gesenkt wird oder Fahrrad und ÖPNV Vorzug vor dem Auto bekommen.
Deshalb bitte ich um eure Stimme
Jasper
- Alter:
- 21
- Geschlecht:
- m
- Geburtsort:
- Berlin